Montessori-Kinderzimmer einrichten leichtgemacht!

„Hilf mir, es selbst zu tun!“ lautet der Grundgedanke der Montessori Pädagogik. Sie stellt das einzelne Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen und Interessen in den Mittelpunkt. Kinder lernen, war die Reformpädagogin Maria Montessori überzeugt, am besten, wenn sie es in ihrem eigenen Rhythmus tun dürfen. Wir Erwachsenen, ob Eltern, Erzieher*innen oder Lehrer*innen haben die Aufgabe, sie auf ihrem Bildungs- und Entwicklungsweg hin zur Selbstständigkeit und zu mehr Selbstvertrauen zu unterstützen und anzuleiten. Ein Montessori-Kinderzimmer ist eine tolle Möglichkeit, Montessoris Grundprinzipien auch zu Hause umzusetzen. Wie ihr das ohne großes Budget und auch auf kleinem Raum einfach mit Kreativität und guten Ideen umsetzen könnt, erfahrt ihr hier.

Was ist ein Montessori-Kinderzimmer?

Um es gleich vorweg zu sagen: Das eine „richtige“ Einrichtungskonzept für ein Kinderzimmer nach Montessori gibt es nicht. Vielmehr geht es bei der Gestaltung des Raums darum, die Grundprinzipien von Maria Montessoris Pädagogik zu kennen und individuell zu Hause umzusetzen.

Vorbereitete Umgebung schaffen und Kinderperspektive einnehmen

Ein zentraler Baustein des Konzepts ist die sog. vorbereitete Umgebung. Sie ermöglicht es Kindern, frei zu wählen, womit sie sich beschäftigen und welche Fähigkeiten sie weiterentwickeln möchten. Damit sie das tatsächlich frei und selbstständig tun können, ist es wichtig, bei der Einrichtung und Gestaltung des Zimmers, die Kinderperspektive einzunehmen. Egal wie alt oder wie groß das Kind ist: In seinem eigenen Reich sollte es niemals zu klein sein, um sich selbstständig und sicher darin bewegen zu können und die Dinge zu erreichen und zu benutzen, mit denen es sich beschäftigen möchte.

Das Kinderzimmer in Zonen gliedern

Üblicherweise werden bei der Gestaltung eines Montessori-Kinderzimmers einzelne Bereiche oder Zonen geschaffen, die jeweils einer (Haupt-)Tätigkeit gewidmet sind. Welche Zonen ihr umsetzt, bleibt natürlich ganz euch überlassen. Häufig werden folgende Bereiche gestaltet:

  • Ruhe- und Schlafbereich
  • Spielbereich
  • Kreativitätsbereich
  • Arbeitsbereich
  • Pflegebereich (für Babyzimmer).

Die einzelnen Zonen müssen nicht groß sein: Ein einzelnes Möbelstück wie ein Spielregal und ein (rutschfester) Teppich davor, kann der ganze Spielbereich sein. Ein gemütlicher Sessel der Rückzugs- und Lesebereich. Die Abgrenzung der Zonen geschieht einfach durch Wandfarben, Tücher oder Teppiche. Werdet kreativ, geht auf die individuellen Bedürfnisse eures Kindes ein und gestaltet euer ganz persönliches Montessori-Traumzimmer! Los geht’s mit unserer Roomtour!

Roomtour durchs Montessori-Kinderzimmer

Der Spielbereich oder: Weniger ist mehr

Freundlich, einladend und übersichtlich: Ein Montessori-Kinderzimmer ist nicht mit Spielsachen überladen, sondern bietet Kindern eine überlegte Auswahl an altersgerechtem Spielzeug. Dieses wird frei zugänglich und sortiert in einem offenen Spielregal präsentiert. Bauklötzchen, Spielfiguren, Autos, Puppen etc. sind ordentlich in einsehbaren Körbchen oder Boxen aufbewahrt – das sieht nicht nur schön aus, sondern ermuntert Kinder von Anfang an, selbstständig aufzuräumen.

Viele Montessori-Eltern praktizieren ein Spielzeug-Rotationssystem. Das bedeutet, dass nur eine (wechselnde) Auswahl an Spielzeug präsentiert wird, je nach aktuellen Vorlieben des Kindes. Ungewünschte Reizüberflutung, die das konzentrierte Spielen stört, wird dadurch so gut wie möglich vermieden.

In der Montessori-Pädagogik wird mit hochwertigen Spielsachen die spielerische Nachahmung des Alltags „der Großen“ gefördert. Klassische Beispiele sind Kaufladen und Spielküche, die zu immer neuen, fantasievollen Rollenspielen einladen.

 

Der Lesebereich im Montessori-Kinderzimmer 

Ein bequemer Sessel oder Sitzsack und eine Auswahl an Büchern: Fertig ist der Lesebereich! Wo kein Platz für ein Bücherregal ist, ist ein schmales Wandbord eine tolle Idee zur Buchpräsentation. Wichtig ist auf jeden Fall: Der Buchtitel sollte immer nach vorne zeigen, denn das verführt zum In-die-Hand-Nehmen und die Kinder müssen nicht erst lange nach dem Lieblingsbuch suchen. Auch hier gilt: Nicht zu viele Bücher auf einmal zeigen, sondern immer eine wechselnde Auswahl!

Der Kreativbereich oder: Der Fantasie Flügel verleihen

Ob integriert in den Spielbereich oder separat: Der Kreativbereich im Montessori-Kinderzimmer macht mit bunten Farben Lust zum Gestalten und Experimentieren. Alle Materialien stehen griffbereit, offen und einladend im Regal: Stifte können z. B. nach Farben sortiert werden, bunte Bastelmaterialien sind in beschrifteten Körbchen oder einsehbaren Boxen verwahrt. Besonders wichtig ist hier ein „Arbeitsplatz“, an dem die kleinen Künstlerinnen und Künstler ausreichend Platz zum Malen und Basteln haben, der an ihre Körpergröße angepasst ist und an dem alles auch mal liegen bleiben darf. Die stabilen geuther Sitzstets Bambino und Bambino Eco sind dafür ideal. Sie passen perfekt für Kinder bis 6 Jahre, sind aus massivem Buchenholz hergestellt und werden mit jeder Gebrauchsspur nur noch schöner.

Fertige Kunstwerke können dann gleich an Ort und Stelle an der Wand aufgehängt werden. Wichtig auch hier: Immer die Kinderperspektive einnehmen! Bilder und andere Deko soll auf Augenhöhe der Kinder aufgehängt werden!

Der Schlaf- und Ruhebereich oder: Was ist ein Montessori-Bett?

Die Förderung von Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit umfasst auch das wichtige Thema Schlaf. Im Montessori-Kinderzimmer ist das Kinderbett daher ein Bodenbett bzw. Floorbed. Das heißt, die Matratze befindet sich auf Bodenhöhe, Gitterstäbe gibt es nicht. So ist das Bett schon für die Kleinsten jederzeit frei zugänglich. Viele Eltern entscheiden sich in den ersten Lebensmonaten für eine einfache Matratze, die direkt auf dem Boden oder auf einem Lattenrost liegt und legen einen weichen Teppich oder eine Decke davor.

Bequemes Co-Sleeping im Montessori-Bett

Ein großer Vorteil eines Montessori-Betts ist, dass es Co-Sleeping außerhalb des Elternbetts ermöglicht. Wer das Kind ins Bett bringt, kann sich einfach mit auf die Matratze legen, bis es eingeschlafen ist. Auch für stillende Mütter ist eine Matratze, auf der sie zusammen mit ihrem Baby schlafen eine große Entlastung. Sie müssen in der Nacht nicht aufstehen, sondern können einfach im Liegen stillen und weiterschlafen.

Ein besonderes Hausbett: Das geuther 4-in-1-Bett cozy-do

Angelehnt an die leicht zugänglichen Montessori-Betten ist auch unser 4-in-1 Bett cozy-do. Das mitwachsende Kinderbett aus Massivholz bezaubert durch sein liebevolles Design in Form eines Hauses. Es ist für Kinder vom Säuglingsalter bis ins Grundschulalter geeignet und kann für ältere Kinder, die schon ohne Gitterstäbe schlafen können, einfach in einen frei zugänglichen Entspannungs- und Schlafbereich umgebaut werden.

Und das ist noch nicht alles: Das cozy-do lässt sich mit wenigen Handgriffen auch in ein Spielhaus verwandeln. Verkleidet mit Kissen, Decken oder dem passenden Textildach wird es so zur Abenteuerhöhle und mit Tisch, Stuhl und kleiner Auslage zum Kaufladen. Egal, was die Lieblingsspiele eurer Kinder sind: cozy-do unterstützt ihre Kreativität und Fantasie, bietet viel Freiraum für immer neue Rollenspiele und lädt mit seiner warmen, natürlichen Holzoberfläche zum Tasten und Entdecken ein. Es wird in Deutschland mit viel Liebe zum Detail hergestellt, ist in den Varianten Weiß und naturfarben lackiert sowie in einer unbehandelten Eco-Version erhältlich.

Montessori schon fürs Babyzimmer?

Grundsätzlich können Montessori-Zimmer für jedes Kinderalter gestaltet werden. Für Wickelkinder braucht es natürlich noch einen kleinen Pflegebereich, beispielsweise in Form einer klassischen Wickelkommode. In ihren geschlossenen Schubladen können Pflegeprodukte verwahrt werden, die für das Kind nicht zugänglich sein sollen. Wünschenswert nach Montessori wäre es, wenn das Kind in irgendeiner Form mit in den Wickelprozess einbezogen werden kann, zum Beispiel dadurch, dass es allein auf die Wickelkommode kommt. Hier bietet sich eine Kommode mit integrierten Stufen an. Viele Montessori-Eltern wickeln ihre Kinder jedoch lieber auf Bodenhöhe oder, sobald die Kinder größer sind, im Stehen.

Noch mehr Tipps und Ideen fürs Montessori-Kinderzimmer

Kleine Kinder und Ordnung halten – ist das nicht ein Ding der Unmöglichkeit? Nicht unbedingt: Ordnung halten kann richtig Spaß machen! Im Montessori-Zimmer hat alles seinen Platz, das lernt das Kind von Anfang an. Um diesen Lernprozess zu unterstützen können Boxen, Körbchen und Schrankfächer mit kleinen Bildetiketten versehen werden, auf denen Kinder unabhängig vom Alter, erkennen können, was hineingehört: Stifte, Fädelperlen, Spielzeugautos, Puppengeschirr, Socken etc.

Mit Wandstickern oder verschiedenen Wandfarben könnt ihr die einzelnen Zimmerbereiche deutlich machen – lest dazu gerne unsere Blogbeiträge zur Farbenlehre im Kinderzimmer und zu besonderen Wandbemalungen. Und das i-Tüpfelchen für echte Wohlfühl-Atmosphäre ist schließlich noch eine harmonische Dekoration: Selbst gestaltete Kunstwerke in Kinderhöhe platziert haben wir schon erwähnt. Eine tolle Ergänzung dazu sind natürliche Deko-Elemente, mit denen Kinder in Verbindung mit der Natur und den natürlichen Kreisläufen treten können: Getrocknete Blüten und Blätter, eine Vase mit selbst gepflückten Blumen oder eine kleine Pflanze, um die Kinder sich selbst kümmern sind schöne und einfach umsetzbare Ideen. Habt viel Spaß bei der Einrichtung und Gestaltung eures persönlichen Montessori-Kinderzimmers!